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Im Freibad abhängen und das Arbeiten nennen

Luxuriös arbeiten geht für mich so: Grüner Rasen, blaues Wasser und Pommesgeruch. (Okay, die Frittenfettwolke verscheuche ich ganz schnell mit dem Geruch meines Sonnenöls. )

29 Grad Spätsommerhitze und ich sitze im Freibad – Laptop, Smartphone, externe Festplatte und Powerbank um mich herum aufgebaut.
Außer mir bevölkern ausschließlich RentnerInnen Wasserbecken und Wiese. Wer sonst kann es sich leisten, ab 11Uhr an einem Montag im Freibad abzuhängen?

Ich kann, meiner Selbstständigkeit sei Dank. Okay, einige mittlerweile erworbene Kenntnisse in technischem Support ermöglichen mir ebenfalls diese kleine Freiheit. Denn auf eine halbwegs stabile Internet-Verbindung bin ich schon angewiesen. Gut, daß ich endlich kapiert habe, wie ich mir mit meinem Smartphone einen mobilen Hotspot einrichte.
Überhaupt, hätte mir vor fünf, sechs Jahren jemand beschrieben, ich würde heute hier und so arbeiten – ich hätte nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt.

(E-Mails beantwortet und Interessenten-Anfragen bearbeitet)

Obwohl ich ein Kind des Computerzeitalters bin und die Entstehung des Internets quasi von der Pike auf mitbekommen habe, hat mich das alles nullkommanull interessiert. Das war Technik und damit außerhalb meines Radars. Es fehlten mir Muse, Willen und auch die Notwendigkeit diesen ganzen Computer-Kram zu verstehen.

Ein Leben ohne Computer, ohne Smartphone und, oh Mann!, ohne Internet – für mich heute unvorstellbar.

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Ich bin selbstständige Fitnesstrainerin.
Dazu gehören heutzutage ein Internet-Auftritt sowie die Präsenz in diversen sozialen Medien.
Ich betreibe also eine Website. Darauf einen Fitness-Blog, einen Ernährungs-Blog sowie einen privaten Blog.

Ich unterhalte ein Instagram-Profil.

Ich kommuniziere hauptsächlich über Whatsapp und dort in mehreren Gruppen mit meinen TeilnehmerInnen und KlientInnen.

Eigentlich gibt es auch noch ein Facebook-Profil mit zwei Unter-Seiten. Doch die gammeln quasi vor sich hin. Facebook war noch nie meine Plattform. Und ich noch nie der Typ Ich-mach-das-jetzt-so-weil-alle-es-machen. Facebook und ich werden keine Freunde. Mein „aktuelles“ Profil ist mein dritter oder vierter Versuch, dort Fuß zu fassen… Ich lasse es. Delete.

(Jazz-Training für heute Abend konzipiert)

Erste, sinnvolle Erkenntnis der letzten sechs Jahre Selbstständigkeit:
Ehrlich sein sich selbst gegenüber.

Man muss und man kann nicht alle Kanäle bedienen. Es ist wichtig, ein Medium zu finden, welches einen selbst anspricht und begeistert. Dann klappt es auch mit der Nutzung für die eigenen Zwecke. (Meine SEO-Beraterin nickt jetzt sicher zustimmend.)

Meine zweite, wichtige Erkenntnis:
Nichts machen, nur weil einem jemand sagt, man soll es machen.
Einfache Erkenntnis. Für die ich aber echt lange gebraucht habe, sie für mich und meine Arbeit umzusetzen.

(Kurs von heute Morgen nachbereitet und gleich das Workout für morgige Abendkurse zusammengestellt)

Man kommt ja immer mal an einen Punkt, wo der Schuh drückt, wo man in seiner eigenen Suppe schwimmt und irgendwie nicht so recht vom Fleck kommt.
Genau in solchen Momenten tauchen sie dann auf, die Unternehmensberater jeglicher Couleur. Ich nenne sie mal Business-Helfer, denn als solche verstehen sie sich. In den meisten Fällen verstehen sie von genau deinem Business- nichts.
Ich masse mir an, das sagen zu dürfen aufgrund einschlägiger Erfahrung mit mehreren dieser Business-Helfer.

Es mögen lautere Absichten hinter dem Handeln der Berater und Helfer stehen. Dennoch es gibt da eine Spezies von Unternehmensberatern, die mit der Unterstützung eines anderen Business ausschließlich auf das Wachstum ihres eigenen aus sind. Klingt hart, I know. So habe ich es erlebt.

Mangelndes Einfühlungsvermögen und übersteigerte Selbstwahrnehmung sind meines Erachtens keine guten Voraussetzungen, um UnternehmerInnen sinnvoll in ihrem Sinne beraten zu können.

Ich bin einige Male Berater-Tipps gefolgt, die so gar nicht zu mir und meinem Selbstverständnis gepasst haben. Das Ärgerliche daran ist, dass ich länger gebraucht habe, mich von den Vorgaben anderer, vermeintlicher Experten zu emanzipieren.
Vor allem als Neuling in der Unternehmensgründung oder Greenhorn auf einem bestimmten Gebiet kann es schwierig sein, sich verständlich zu machen. Immerhin hat man ein regelrechtes Chaos an Ideen und Vorhaben im Kopf. Einerseits. Andererseits hat man es ja auch mit vermeintlichen Experten zu tun und setzt entsprechend Hoffnung in deren Tipps und Empfehlungen.

Puuuh, ich brauche eine Abkühlung. Mein Freiluftbüro bringt meine Gedankenmaschine in einen regelrechten Flow. Ich habe einfach angefangen zu schreiben, ohne zu wissen, wohin mich dieser Text führen wird.
Jetzt auf jeden Fall erst einmal ins Schwimmbecken.

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Kaltes Wasser auf meine dampfende Gehirnmühle. Eine Wohltat.
Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Vermutlich hatte ich nichts bestimmtes im Sinn heute. Immerhin:
Du hast einen kleinen Einblick erhalten in meine selbstständige Tätigkeit.

Die meisten Leute stellen sich mein Leben als ein einziges großes Relaxen vor: ausschlafen, Müßiggang und abends mal ein paar Stunden Tanz- und Fitnesskurse geben.

(Fotos für diesen Blogbeitrag geschossen, bearbeitet und hochgeladen)

Also, entspannt geht es bei mir die meiste Zeit tatsächlich zu. Weil ich mittlerweile nur noch das tue, was mich positiv stimmt und erfüllt: Workouts entwerfen, Choreografien kreieren, Texte schreiben.

Vor sechs Jahren bin ich noch von Fitnesstudio zu Fitnessstudio gehetzt. Meine Woche war angefüllt mit über 20 Kursstunden und die Wochenenden habe ich ebenfalls oft für meine Arbeit geopfert.
Gebracht hat mir persönlich das jede Menge Erfahrung. Und die Erkenntnis: so möchte ich nicht arbeiten. Wenn ich schon meine Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht habe, dann sollte ich mir dies nicht selbst kaputt machen für… – ja, wofür eigentlich?

Thank God, ich kann im Freibad abhängen und das Arbeiten nennen.

Eine fröhliche Woche!

Deine Katja/ frau zett

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