Der DDR-Dichter Heinz Kahlau (1931-2012) ist mir bekannt durch Lyrikbände aus dem üppigen Bücherregal meiner Eltern. Und einem Gedicht, welches meine Mama ins Hochzeitsalbum meiner Eltern geschrieben hat. Dieses Gedicht wollte ich Dir heute ursprünglich als Gedicht der Woche präsentieren. Jedoch fand mich am Wochenende „Das Ufer“. Ich glaube wirklich, das Leben schickt mir die Dinge, welche ich in einer aktuellen Situation sinnvoll brauchen kann.
Heinz Kahlau
Das Ufer
Dein Haus am Ufer
sollte sicher sein.
Du wagst dich oft hinaus,
lässt es allein.
Und kaum der Blick zurück
hält dich noch auf,
dich lockt der Sturm,
er treibt das Meer zuhauf.
Im Sturm und Wellen
treibst du um da drauß,
wie solltest du dich sorgen
um dein Haus.
Kehrst du erschöpft zurück,
hat es zu stehn:
fest, unverändert –
dein wie ehedem.
Was aber,
warst du allzu lange fort,
geschieht mit dir,
steht es nicht mehr am Ort
und Trümmer findest Du,
vom Rauch umweht?
Fragst du erstaunt,
ob auch ein Sturm
am Ufer geht?
Die Beziehung, die wir zu bestimmten Menschen haben, ist nicht immer leicht zu definieren. Beziehungen unterliegen einem steten Wandel, weil wir Menschen uns ebenfalls in temporärem Wandel befinden.
Eine Liebes-Beziehung auszuloten – ein tollkühnes Unterfangen!
Wie weit soll Liebe gehen?
Wie weit dürfen Liebende gehen ohne einander aus den Augen zu verlieren?
Wie weit und und wie lang wagst du dich vom Ufer fort in der Gewissheit, alles so vorzufinden, wie du es verlassen hast? Und wie glaubhaft ist dir diese Gewissheit?
Quelle: http://deanita.de/priv_kahlau.htm
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Meine Liebe,
ich habe den Sturm erlebt, der mein Haus am Ufer, meine Sicherheit, fast zerstört hätte. Das ist nun schon vier Jahre her, aber in manchen Momenten noch sehr präsent. Ich konnte es retten und empfinde es als sicherer wie nie zuvor.
Ich wünsche Dir auch ganz viel Sicherheit.
Deine Bianca
Ihr habt es zusammen gerettet. Das ist wunderbar.
Ich danke Dir aus tiefstem Herzen.
Katja