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Debby Manavi: Verbindung über Worte und Gedanken aufbauen

Ich hier in Dresden darf seit 1. November 2020 erneut keine Präsenz-Kurse in Fitness und Tanz abhalten. Seit nunmehr 14 Wochen treffe ich meine Teilnehmer*innen mehrfach wöchentlich ausschließlich per Zoom zum Tanzen und Trainieren.

Meine ehemalige Jazzdance-Teilnehmerin Debby Manavi unterrichtet Tanz in Kassel.
Sie hat mittlerweile selbst erfolgreich eine Ausbildung zur Tanzpädagogin absolviert und unterrichtet nun Jugendliche und Erwachsene in Zeitgenössischem Tanz sowie Improvisation.

Der folgende Text entstammt ihrer Feder. Mit diesem spricht sie mir aus der Seele. Sie beschreibt anschaulich unser Dilemma als Tanzlehrende in der aktuellen Corona-Lockdown-Situation: das ständige Schwanken zwischen Dankbarkeit, dennoch per Zoom unterrichten zu können und der Verzweiflung über den Wegfall der sozialen Komponente des Miteinander Tanzens und Trainierens. Wir Lehrende profitieren und partizipieren im gleichen Maß wie unsere Teilnehmer*innen von den Energien, den Synergien, der Sinnlich- und Sinnhaftigkeit unseres Tuns.


„Ja, wir tanzen weiter, ja, wir arbeiten kreativ, machen Workouts, arbeiten an der Technik, aber was fehlt, ist das miteinander tanzen. Je länger dieser Lockdown für die Tanzstudios dauert (schon seit Oktober!) umso deutlicher wird für mich, wie wichtig das gemeinsame Tanzen für meinen Unterricht ist.

Die Energie, die man teilt, die Gruppen- und Raumwahrnehmung, die so einen großen Teil meines Stils ausmacht und dessen, was mich am Tanz unterrichten begeistert. Das gemeinsame Improvisieren und inspiriert werden, sich gegenseitig herausfordern und stärken gleichermaßen. Das gemeinsame „Feiern der Erfolge“, wenn eine schwierige Bewegung nach vielem Üben endlich klappt.

Mir als Lehrerin fehlt ohne Menschen im Saal ein wichtiger Orientierungspunkt für meinen Unterricht. So vieles entsteht in der Korrespondenz. Ich greife auf, was ich sehe, spüre und gehe darauf ein.

Ich übermittele Form und Qualität einer Bewegung durch meine Präsenz.

Ich sehe, was die Kursteilnehmerinnen begeistert, was ihnen schwer fällt ohne, dass sie mir das sagen müssen. (…) Und all das geht nun einmal nicht über Zoom.

Ja, ich bin sehr dankbar, dass ich weiterhin unterrichten kann, ich bin dankbar, dass so viele Schülerinnen das mittragen, sich immer wieder drauf einlassen und auch das Miteinander, dass dadurch entsteht.
Aber – das habe ich gestern im Gespräch mit meiner Contemporary-Klasse auf einmal mehr gespürt als ich erwartet hätte – es macht mich auch sehr traurig, dass wir nicht zusammen im Saal tanzen können. Und es ist auch gut, dass ich so fühle. Denn Trauer zeigt, dass man etwas sehr Wichtiges vermisst.

Mein Tänzerinnen-Herz schreit danach, euch hoffentlich bald wieder alle im Saal zu sehen! Bis dahin heißt es, (…) die Verbindung mit den Anderen über Worte und Gedanken aufbauen.

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Text gekürzt; vollständige Fassung auf Debbys Instagram-Profil @tanz.t.traeume

Fotos zur Verfügung gestellt von Debby Manavi

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